Fabian Schauspiel nach dem Roman von Erich Kästner // Premiere: 04.11.2023

Berlin zur Zeit der Weimarer Republik. Die Zwanziger, die vielleicht nie sehr golden waren, neigen sich dem Ende, die Weltwirtschaftskrise kehrt die elend-brutalen Seiten des Kapitalismus hervor und die politischen Verheerungen der kommenden Dekade zeichnen sich schon sichtbar am Horizont ab. Hier lebt Jakob Fabian, 32 Jahre alt, Beruf wechselnd, zur Zeit Reklamefachmann, nachts Beobachter und Nutznießer des schillernden und verruchten Berliner Nachtlebens. In den Klubs und Bars der Stadt wird gefeiert, als gäbe es kein Morgen. Und irgendwie gibt es das ja auch nicht. Diese vorsintflutartige Zeit fördert allerlei Versuchungen und moralische Fragwürdigkeiten zu Tage. Und für Fabian stellt sich die Frage: mitmachen oder besser nicht? Sein Freund Labude ist der Meinung, er müsse endlich vorwärts kommen. Aber womit? Und vor allem, für wen oder was? Wo ist das System, in dem Fabian funktionieren soll? Und dann ist da noch die Sache mit der Liebe. Die Stadt ist so groß und voller Menschen und manchmal wohnt sie doch direkt nebenan. Mit seiner stürmischen Liebe zu Cornelia blüht Fabian auf und beginnt seine ironisch distanzierte Haltung zum Leben und den Themen seiner Zeit zu hinterfragen. Doch leider ist sie nicht von Dauer, die Liebe. Und auch andere Bausteine seines Lebens brechen nach und nach weg.

 

Erich Kästner hat mit „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ ein in der satirischen Überspitzung äußerst anschauliches Porträt der späten zwanziger und frühen dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts verfasst. Fabian ist ein Kind seiner Zeit und könnte in seinem Idealismus sowie in seinem Hadern doch auch ein Zeitgenosse unseres Jahrhunderts sein. Mit der Verfilmung und den zahlreichen Inszenierungen des Stoffes ist „Fabian“ jetzt definitiv im 21. Jahrhundert angekommen.

Team

Inszenierung
Bühne und Kostüme
Musik
Dramaturgie
Regieassistenz

Ensemble

Fabian
Labude / Hohlfeld / Bettler / Fräulein / Eva
Kollege / Erfinder / Geheimrat / Kulp / Kommunist / Holzapfel
Herr Moll / Direktor / Justizrat / Nazi / Selow / Gaston / Vater
Irene Moll / Mutter / Reiter / Kommissar / Kellner / Arzt
Cornelia / Leda / Frau Sommer / Paula / Weckherlin / Redakteur
DJ / Beamter
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Termine

Di, 07.05.2024 · 20:00 Uhr
Holzminden, Stadthalle
Sa, 11.05.2024 · 19:30 Uhr
Siegen, Apollo-Theater
Di, 14.05.2024 · 20:00 Uhr
Goch, Kultur- und Kongresszentrum Kastell

Pressestimmen

„diesen Fatalismus – „am End‘ ist es das alte Lied“, wie Zarah Leander zum Schluss […] verzerrt vom Band singt – macht Mirko Schombert zum Motor der ganzen Inszenierung, die alles rauschhaft in den Abgrund zieht. Denn die 1920er von einst sind auch ein Stück weit die 20er von heute.“

(NRZ, 06.11.2023)